Montag, 8. Dezember 2014

MacbookPro (early 2008) - das vergessene nVidia Desaster.

Geld, Tod oder Backofen?

In letzter Zeit häufen sich in einigen Foren (erneut) Beiträge vom plötzlichen Ausfällen von MacBook Pros der early 2008er Baureihe. (theoretisch auch late 2007) Fast 7 Jahre haben diese Geräte mittlerweile auf dem Buckel und könnten doch, sogar mit dem aktuellen MacOS ausgestattet, noch zuverlässige Arbeitstiere sein. Wäre da nicht ein schwerwiegender Geburtsfehler, der vor Jahren bereits für Aufsehen gesorgt hat, über die Zeit aber offenbar in Vergessenheit geriet. Sie sind allesamt ausgestattet mit einem nVidia Chip auf Basis der G84/G86 Baureihe, welche Mitte 2008 für negative Schlagzeilen sorgte. Betroffen sind dabei übrigens nicht nur MacBooks sondern nahezu sämtliche Geräte auch anderer Hersteller in denen z.B. Grafikkarten der GeForce 8600er und 8400er Reihe verbaut wurden. Viele dieser Geräte sind vor allem bei Apple Anwendern bis heute noch im Einsatz, handelte es sich seinerzeit schließlich auch um die hochpreisigen Spitzenmodelle der jeweiligen Baureihen.



So "unerwartet" sollte das plötzliche Sterben von Geräten dieser Modellreihe aber nicht sein, denn das Problem ist seinerzeit keineswegs „unter den Teppich“ gekehrt worden. nVidia hat das Ganze damals einen dreistelligen Millionen Dollar Betrag für Rückrufe und Schadenersatz gekostet, die Firma geriet durch diesen Fehler und den daraus resultiernden negativen Schlagzeilen Ende 2008 sogar gehörig in Schieflage, der Aktienkurs brach ein und es schien nicht unwahrscheinlich, das nVidia dieses Desaster im hartumkämpften Markt nicht überleben könnte. Apple selbst hatte für Geräte dieser Baureihe lange ein Austauschprogramm im Angebot, welches erst im Dezember 2012 ausgelaufen ist. Im Grunde kann man sich bei einem Modell dieser Serie fast sicher sein, früher oder später betroffen zu sein.

Wie erkennt man nun den Fehler wenn er auftritt? Und was kann man überhaupt noch tun?

Die Symptome

Es gibt zwei Möglichkeiten wie sich der Fehler bemerkbar macht.
Im besten, aber wohl eher selteneren Fällen kündigt sich das Ganze vorher an: Beim Systemstart oder im laufenden Betrieb zeigt der Rechner einen, mehrere oder aber auch das ganze Display voller seltsam pixliger „Querstreifen“. Hier hilft bisweilen (vorerst noch) ein Neustart. Dies tritt im weiteren Verlauf häufiger auf, optisch immer mal anders dargeboten, im Betrieb meist gefolgt vom Freeze des Systems, welcher sich ebenfalls (mit Glück noch) durch einen Neustart beheben lässt.

Im anderen, häufigeren, Fall geschieht das nahezu ohne Vorwarnung. Der Rechner geht eines Tages einfach nicht mehr an. das Display bleibt schwarz, das Gerät gibt aber bisweilen noch Geräusche von sich. Die Lüfter springen oftmals kurz an und auch die Festplatte beginnt (scheinbar) kurz zu arbeiten. Nach 1-2 Sekunden erstirbt aber jegliche Aktivität, so als würde man einfach „den Stecker ziehen“. Bisweilen blinkt auch das Sleep Light bei gedrückter Power Taste aufgeregt vor sich hin. Manchmal springt das Gerät sogar beim fünften, sechsten, siebenten Startversuch nochmal an, aber nur für kurze Zeit bis maximal zum nächsten Systemstart. Egal was man vermutet: Akku, Stromversorgung, Festplatte, ...  man kann, wenn ein Grafikchip der genannten Reihe verbaut ist, im Grunde mit 99%iger Warscheinlichkeit davon ausgehen Opfer des nVidia Serienfehlers zu sein.

Die Ursache

In vielen Foren gibt man schnell Apple bzw, der Logicboard Architektur die Schuld. Man vermutet bisweilen Probleme der Lötstellen an denen der Chip auf dem Board angebracht ist, also direkt bei der Fertigung des Logicboard. Ebenso wird oftmals auch die Verwendung „minderwertigen“ Lötzinns ins Spiel gebracht. Diese Annahmen sind aber falsch, was man mittlerweile auch gut dokumentiert nachlesen kann.

Die Ursache liegt tatsächlich am Chips selbst. So ein Chip selbst besteht ebenfalls aus einer mehrlagigen Platine, dem sogenannten „Die-Carrier“, auf welchem der sogenannte „Silicium-Die“ aufgebracht ist. Das Problem hierbei wiederum ist die Verbindung zwischen dem sogenannten "Silizium-Die" und dem "Die-Carrier“.

Vereinfachte Darstellung des Logicboards und des darauf aufgebrachten Chips

Was bei den betroffenen Grafikchips passiert ist folgendes: Der Fehler ist auf unterschiedliche und teils enorme Spannungskräfte bei unterschiedlicher thermischer Belastung der verwendeten Materialien zurückzuführen. Beide Parts (also Die und Carrier) hätten aus so hochwertig wie möglich gleichen Materialien bestehen müssen um diese unterschiedliche Oberflächenspannung zu kompensieren und weitestgehend zu reduzieren. Hier hat seinerzeit schlichtweg die Qualitätsprüfung versagt. Die verwendeten Materialien weisen starke Qualitätsmängel auf, was dazu führt, das Die und Carrier sich bei thermischer Belastung zu unterschiedlich ausdehnen. Die Lotkugeln zwischen diesen Elementen werden bei den nun unterschiedlichen Spannungen extrem belastet, was zu feinen Haarrissen in den Verbindungen führen kann, bzw eben geführt hat.

Reparaturmöglichkeiten

Neues Logicboard

Im Grunde schafft nur ein Tausch des Grafikchips wirklich Abhilfe, da dieser nunmal das ursächliche Problem darstellt. Da der Grafikchip aber auf dem Logicboard verlötet ist, hat man bei Apple, sowie zertifizierten Werkstätten nur die Möglichkeit eines kompletten Logicboard Austauschs, was in der Regel mit bis zu 700 Euro zu Buche schlägt.


Der Übeltäter auf dem Logicboard

Jetzt schreiben wir aber das Jahr 2014 und da kann man sich schon fragen ob bei einem 7 Jahre alten Gerät eine solche Investition sinnvoll ist, vor allem wenn man bedenkt, daß es für dieses Geld durchaus gute Gebrauchtgeräte mit wenigstens i5 CPUs gibt.

Chiptausch

Daher gibt es einige Anbieter (man wird auf ebay schnell fündig wenn man nach „Macbook Grafikfehler“ oder "Logicboard A1260" sucht) die sich darauf spezialisiert haben lediglich den Grafikchip zu tauschen. Die Kosten hierfür belaufen sich je nach Anbieter zwischen 90 und 150 Euro. Allerdings werden die verwendeten Grafikchips nicht mehr produziert und die Lagerbestände nehmen bei einigen Anbietern daher drastisch ab. Grundsätzlich halte ich die Verlötung eines neuen Chips aber für die einzig sinnvolle Variante.
ABER: Auch 150 Euro sind für ein so altes Gerät mittlerweile nicht mehr wenig. Für den Fall eines Neukaufs, oder auch eines etwas jüngeren Gebrauchtgerätes könnte man diese 150 Euro in vielen Fällen durchaus sinnvoller investieren.

Reflow/Reballing

Eine dritte und etwas preiswertere Möglichkeit findet man ebenfalls bei einigen Anbietern und nennt sich Reflow oder auch Reballing des Logicboards. Das Ganze gibts bisweilen schon für 50-70 Euro, macht aber meiner Meinung nach nur begrenzt Sinn, auch wenn es das Problem (vorerst) behebt. Bei einem Reflow wird das Logicboard in einem sogenannten Reflow Ofen auf ca 210 Grad erwärmt, wodurch sich zwar feine Risse in Lotverbindungen durch die erneut auftretende thermische Belastung der umliegenden Komponenten verschieben und u.U. neu überbrückt werden. Bei einem Reballing hingegen werden die Lotkugeln gezielter erwärmt oder gar erneuert, allerdings technisch bedingt meist nur die, welche den Chip am Logicboard halten. Das ursächliche Problem aber bleibt: Man hat nach wie vor einen Chip, dessen Komponenten sich aufgrund Qualitätsmängel unterschiedlich ausdehnen und dies auch in Zukunft weiter tun werden. Was man mit diesen Methoden gewinnt ist im besten Fall etwas Zeit. Ein Reflow kann 1 Jahr lang halten. Aber auch nur 1 Monat, je nachdem wie man das Macbook benutzt und belastet. Manche Anbieter geben 6 Monate Garantie auf einen Reflow Vorgang und führen den Reflow innerhalb dieser Zeit bei Neuauftreten des Problems einfach erneut durch.


Bastelalternative: Backofen!

In vielen Foren oftmals ungläubig belächelt, ist eine vierte Methode, die angesichts des fortgeschrittenen Alters der Geräte aber durchaus eine Alternative sein kann. Vorab sollte man aber festhalten: Auch hier ist man von einer „Reparatur“ weit entfernt. Es ist Bastelwerk. Aber: technisch gesehen kommt diese "Backofenmethode" einem Reflow Vorgang sehr nahe, wenn auch ohne Garantie. Weder dafür, daß es überhaupt klappt (gibt es beim Reflow übrigens auch nicht, entsprechende Anbieter stellen die Rechnung daher erst nach erfolgreichem Eingriff), noch dafür ob und wie lange es hält, und schon gar nicht dafür, ob man beim „selber basteln“ nicht eher noch mehr kaputt macht. Zum Chip,- oder gar Logicboard Tausch ist die Backofen Variante überhaupt keine Alternative. Zum Reflow unter Umständen schon eher. Zum wegschmeißen des Macbooks allemal. Wenn man sich mit dem Ende des MacBooks schon abgefunden hat und es nur noch darum geht das Leben zu verlängern, weil man sich eine Woche, einen Monat oder ein Jahr weitere Zusatzausgaben sparen kann - und seien es nur die 70 Euro die ein Reflow kosten würde. Warum also in einem solchen Fall nicht selber Hand anlegen?



Bei meinem eigenen MacBookPro habe ich das getan.
Das Gerät versagte erstmals Anfang April 2013 seinen Dienst. Zu diesem Zeitpunkt hatte es seine ursprünglichen Kosten längst armortisiert, war abgeschrieben und wäre entweder auf dem Müll oder als Ersatzteilspender bei ebay gelandet. Ich hatte dementsprechend nichts mehr zu verlieren, als ich auf die Backofen Variante aufmerksam wurde. Und was soll ich sagen: Wir schreiben Dezember 2014 und ich diesen Text auf eben jenem Gerät. Die Backofen Prozedur war allerdings bisher nie dauerhaft, aber es spricht nichts dagegen den Vorgang zu wiederholen. Solange bis es eines Tages eben nicht mehr funktioniert. Das LogicBoard meines MacBooks war mittlerweile sicher schon 7-8 mal in der Röhre. Der kürzeste Lebensdauer betrug dabei nur 14 Tage. Die längste ist die aktuelle: Seit Anfang September.

Ich habe mich bei der Prozedur stark an die wirklich gute Beschreibung in diesem Blog hier gehalten: http://eniak.info/2012/01/04/macbook-pro-grafikkarte-kaputt-einfach-im-backofen-reparieren/
Vor allem was die Dauer von ca 7 Minuten, sowie die Temperatur von ca. 200 Grad betrifft. Auch die „Aufbockung“ des Logicboards auf dem Backblech mit Hilfe dieser kleinen selbstgebastelten „Füße“ aus Alufolie habe ich nach dieser Beschreibung vorgenommen.
Beim Aus/Einbau des Logicboards habe ich mich außerdem penibelst und möglichst exakt an der entsprechende Anleitung auf iFixit entlang gehangelt: https://www.ifixit.com/Guide/MacBook+Pro+15-Inch+Core+2+Duo+Models+A1226+and+A1260+Logic+Board+Replacement/681

Ich muß dazu sagen: Ich bin nicht unbedingt der Typ „Bastler“ und hab vorher nie großartig an Rechnern geschraubt oder mit Lötkolben hantiert. Der Wechsel von Arbeitsspeicher oder maximal eines Akkus beim alten iPod Classic (3G) waren bis dato schon das höchste meiner Basteleien an technischem Gerät. Ich bin aber auch kein Grobmotoriker, also hab ich mich getraut. Beim ersten mal hat der gesamte Vorgang locker 2 Stunden in Anspruch genommen. Wohl auch aus Angst irgendwo etwas falsch zu machen. Zuletzt war mein MBP nach 25-30 Minuten inkl Backofen und abkühlen wieder einsatzbereit. Die Übung machts :-) Man muß vor allem aufpassen keine Schraube und auch keine der kleinen Steckverbindungen zu übersehen, die auf dem Logicboard aufgesteckt sind. Die iFixit Anleitung ist dabei aber mehr als hilfreich. Außerdem habe ich irgendwann aufgehört das eh kaum benutzte DVD Laufwerk immer wieder einzubauen, was die Prozedur extrem beschleunigt.



Linksammlung


Pressemeldungen
http://winfuture.de/news,40718.html -  Sämtliche Nvidia G84 & G86 GPUs fehlerhaft?

Sonntag, 3. August 2014

Logic Pro X & Garageband 10 - Musikmonster für minimales Geld!

Willkommen im El-Dorado für Heim, Semi-Pro und Pro Musiker!

Viel wurde diskutiert als Apple im letzten Jahr Garageband von der iLife Version auf version 10.x gehievt hat, was auf den ersten Blick auch den Wegfall einiger aus den iLife Vorgängern beliebten Funktionen zur Folge hatte. Allen voran die Podcast Funktion mit der Möglichkeit Files mit Kapitelmarkern zu exportieren.
Apple tat gut daran bei der Installation von Garageband 10 die zuletzt vorhandene iLife Variante (wie auch schon bei iMovie) auf der Festplatte zu belassen und GB10 als eigenes Programm zusätzlich zu installieren. Der erste Aufschrei legte sich alsbald, da man ja auf Wunsch auch einfach mit der anderen Version weiterarbeiten kann. Wieso aber dann eine neue GB Version? Und wieso auf diese Wechseln?

Garageband ist das neue Logic Express für nahzu „umme“

Um diesen Schritt zu rechtfertigen muss man den Blick ein wenig über den „Ich klick mir hier mal schnell einen Klingelton zusammen“ Tellerrand heben und einen Blick in die Runde der Musikerkollegen werfen, denn bei diesen brach bereits kurz nach der Veröffentlichung von GB 10.x helle Begeisterung aus. Das musste auch ich mir natürlich angucken und muss nach einem halben Jahr und etlicher Projekte sagen: Ich kann diese Begeisterung um das „neue“ Garageband 10.x zu 100% teilen. Zwar ist die kostenlose Grundversion nur mit arg beschränkten Bibliotheken ausgestattet und kaum mehr als ein „ich probier mal“ wert - für den Aufpreis von nur 4,49 wird aber ein nochmals aufgebohrter Funktionsumfang freigeschalten (und steht nachladbar zur Verfügung) den man zuvor mit der alten Version für um die 20 Euro nicht hatte.


Identische Benutzeroberflächen
Bereits beim ersten Start wird ersichtlich was Apple mit Garageband 10 gemacht hat: Während die Logic Express Version für Heimanwender vor geraumen scheinbar ersatzlos gestrichen wurde und Apple seine vormals 1000 Euro teure Pro Version auf einen Preis für ca. die Hälfte der vorherigen „Light“ Version gesetzt hat, wurde Garageband komplett an die High End Variante angepasst und das für nahezu umsonst. Soll heißen: Wo Garageband draufsteht ist ab dieser Version im Grunde Logic drin. Für 4,49 Euro gibts eine Software die problemlos eine nahtlose Produktionsvorstufe für Profi Musikproduktionen darstellt, weil die Projekte von Garageband nahtlos in Logic Pro X importiert werden können. Wie nah das neue Garageband an Logic ist verdeutlichen die beigefügten Screenshots.
Aber es ist nicht nur das aussehen, auch vom Handling her ist Garageband ab dieser Version absolut Produktionstauglich. Das fängt von den viel detaillierteren Möglichkeiten an was keyframes für Pan/loudness angeht. Hier unter älteren GB Versionen den richtigen Wert zu treffen war stets eine unwürdige Frickelei. Ab Garageband 10 ist der Worklflow mit der Pro Version nahezu vereinheitlicht. Selbst das Einbinden von AU Plugins ist wie beim „großen Bruder“ problemlos möglich und wird beim Import auch perfekt übernommen.


Amp Designer mit nur einem winzigem Unterschied ^^


Die helle Freude am neuen Garageband werden vor allem Gitarristen haben. Klinkekabel in den Mac, den Amp Designer öffnen und aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Sowohl was die Möglichkeiten und möglichen Kombinationen an Amps, Boxen, Mikrofonen und deren Positionierung angeht,- als auch deren nahezu lebensechten Sounds! Der Amp Designer steht Gitarristen bereits in Garageband im gleichen Funktionsumfang zur Verfügung wie unter Logic Pro X. Dazu gibts noch die Möglichkeit sich ein Pedalboard zusammen zu klicken welches alles enthält was das Gitarristenherz begehrt.

Identische Pedalboard Möglichkeiten für Gitarristen

Auch hier findet man den identischen Umfang zur Pro Version vor. Bassisten können einen ähnlichen Amp Designer leider nur unter Logic nutzen und müssen bei Garageband auf eine vorgefertigte Amp+Box+Mikro Konstellation setzen, die sich jedoch natürlich mittels EQ und Plugins, sowie etlichen Pre-Sets konfigurieren lässt.

Bibliothek

Unterschiede im Spurenhandling

Und Logic so?

Da sich die Anpassungen der beiden Softwarepakete durch nahezu alle Bedienelemente zieht, ist ein Umstieg mit wachsenden Ansprüchen von Garageband zu Logic Pro X zu einem späteren Zeitpunkt nahezu mühelos möglich. Ob das Ganze im Endeffekt notwendig ist muss natürlich jeder selbst entscheiden. Angesichts des Preises von gerademal 179,- Euro sollte sich die Frage für jeden, der mittelfristig mehr mit Musiksoftware anfangen will und kann im Grunde nicht stellen. Für diesen Preis hat man noch vor wenigen Jahren nichtmal eine abgespeckte Pro Version bekommen. Mit Logic Pro X liefert Apple ein quasi High-End Produktionswerkzeug für einen absolut unschlagbaren Preis. Man muss nur mal einen Blick auf das quasi Pendant Cubase werfen. Hier schlägt die „Elements“ Version mit 99,- Euro zu Buche, eine „Artists“ Version, die vom Funktionsumfang nur wenig über der 4,49 Variante von Garageband liegen dürfte, gibts für 299 Euro und für ein vollwertiges aktuelles Cubase 7.5 legt man 599,- Euro auf den Tisch. Oder mit einem anderen Beispiel ausgedrückt: Selbst den „Magic Music Maker“ gibts erst ab 59,- Euro bzw 99,- Euro in der Premium Version welche es kaum mit der kostenlosen/4,49 Variante von Garageband aufnehmen kann.
Wer ein rundum Sorglos Paket sucht kann auf der Mac Plattform mit Logic also im Grunde nichts falsch machen und dank dem aktuellen Garageband kann jeder der sich unsicher ist mittels 4,49 In-App Kauf beim ansonsten kostenlosen Garageband antesten ob die Software grundsätzlich seinen Ansprüchen gerecht werden kann.

Mischpult in Logic Pro X

NATÜRLICH hat dann Logic Pro X gerade aus produktionstechnischer Sicht nochmal einiges mehr zu bieten als nur eine erweiterte Loop und Sound Bibliothek. Die Konfiguration und das Handling einzelner Spuren Setups ist um einiges komfortabler wie man im direkten Vergleich sehen kann. Desweiteren ist da natürlich noch das große Mischpult, welches es in Garageband so nicht gibt und gerade für die Endproduktion funktional seine Vorteile hat, umfangreichere EQ und Preset Möglichkeiten sowie natürlich der schon erwähnte Amp Designer auch für Bassisten.

FAZIT:

Ich für meinen Teil arbeite seit Jahresbeginn mit dem Workflow, dass ich am MacBook unter GarageBand sämtliche Recordings von Gitarren und Bass vornehme, außerdem sämtliche Arrangements erstelle und bereits die Rohmixe vorbereite und dann das Projekt für die Endproduktion, den finalen Mix und Mastering am großen Rechner unter Logic Pro X fertigstelle und dabei die Pre-Production Garageband Projekte nahtlos übernehmen kann. Da auch sämtliche Plug-ins untereinander kompatibel sind, lässt sich hier bereits unter Garageband eine mehr als umfangreiche Pre-Produktion vornehmen.


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Dienstag, 18. März 2014

Retro Gaming - Konsolen Klassiker auf iOS

Zurück in die Zukunft

Die kostenlose Aktion von Crazy Taxi im AppStore diese Woche hat mich doch glatt gut 15 Jahre in die Vergangenheit katapultiert. Aus Jux und Dallerei hab ich das Gratis Angebot genutzt und im Handumdrehen einen Heidenspaß daran gehabt, was mich zugleich dazu verleitet hat, mal eine handvoll anderer iOS Games auszugraben die ich seinerzeit bereits auf der Dreamcast oder gar dem Sega Mastersystem gezockt habe.  Von der Umsetzung her lassen sich die einen mehr und andere weniger gut auf modernen TouchDevices zocken. Das es anno 2014 wesentlich anspruchsvollere Games für diese Plattform gibt steht dabei auf einem ganz anderen Blatt, aber manchmal haben eben auch die alten Titel selbst nach 20 Jahren noch ihren Reiz.


https://itunes.apple.com/de/app/crazy-taxi/id553921725?mt=8

Crazy Taxi (SEGA)

Fangen wir also beim Auslöser für diesen Artikel an. Crazy Taxi entspricht nahezu 1:1 dem Original. In absehbarer Zukunft ist eine „all-new-version“ dieses SEGA Klassikers angekündigt, aber ob diese genauso viel Spaß bereitet wie die Old School Variante sei mal dahin gestellt. Bisweilen ist es nämlich gerade der Charme des Look & Feels der Jahrtausendwende der diese Spiele irgendwie zeitlos erscheinen lässt. Klar, den ganzen Causual Angry Birds, Tiny Wings, Fruit Ninja und Cut The Rope Kram habe ich anfangs auch exzessiv gespielt, aber irgendwann war es damit vorbei. Anders bei diversen Spielen auf der Dreamcast, die ich selbst Jahre später gelegentlich mal anzocke und nun fast 15 Jahre später von den gleichen Spielen auf iOS immer noch nicht genug bekommen kann. Crazy Taxi fällt genau in die Rubrik. Das Gameplay, der SoundTrack (hier der Original Konsolensoundtrack mit Bad Religion und The Offspring) - alles macht einfach nur Spaß! Dazu kommt, daß SEGA die Steuerung gut bedienbar ohne Ruckler oder ungewollte Bewegungen hervorzurufen aufs Touchdisplay portiert hat. Fun Faktor 200%. Solange das Game kostenlos ist, unbedingt zuschlagen - regulär kostet der Spaß wohl sonst 4,49 Euro, aber selbst die wären mir die gelungene Portierung wert. [AppStore Link]
Crazy Taxi Screenshots


https://itunes.apple.com/de/app/soulcalibur/id481958471?mt=8

Soul Calibur (NAMCO)

Soul Calibur gehörte auf der Dreamcast zu meinen absoluten Dauerbrennern und war eines der Spiele, bei dem ich seinerzeit eine iOS Umsetzung herbeigesehnt habe. Diese war dann leider etwas enttäuschend. Zum einen weil NAMCO diesen Uralt Schinken als iOS App für sage und schreibe 13,99 Euro anbietet, was schon zu den hochpreisigen iOS Games gehört - und mir seit VÖ im Januar 2012 auch keinerlei Preisaktionen/senkungen bekannt sind,- zum anderen weil nicht annähernd versucht wurde das ganze irgendwie an Touchgeräte anzupassen. Das iOS Game entspricht also dem Original, was Puristen freut, aber eben auch Nachteile hat. Manche Buttons und Auswahlelemente sind nunmal auf TV Ausgabe und Joysticksteuerung ausgelegt und mit Touchsteuerung auf einem 3,5“ Display (hier iPhone 4 und iPod Touch 4G) wirklich schwer und frickelig zu treffen. Auch fehlt etwas die Filigranität um mit dem virtuellen Steuerkreuz auf der zur Verfügung stehenden Fläche bestimmte Moves und Aktionen gezielt auszulösen, was natürlich auch etwas dem Spielprinzip geschuldet ist, welches in dieser Form für kleinbildschirm-iOS Devices nur bedingt geeignet ist. Wahllos drauf los kloppen geht natürlich trotzdem und gut aussehen tuts auch noch. Ob einem das Retrofeeling in diesem Fall 13,99 wert ist muss jeder selber wissen [AppStore Link]
Soul Calibur Screenshots


https://itunes.apple.com/de/app/blades-of-fury/id329976829?mt=8

Blades of Fury (Gameloft)

Blades of was? Gameloft? Hallo? Bin ich hier nicht mehr im RetroGame Artikel? Doch! Blades of Fury ist nämlich der Gameloft Klon von Soul Calibur. Auch wenn ich von Klones allgemein, und den Gameloft RippOffs im speziellen nicht viel halte - hier haben die Burschen aber ALLES richtig gemacht! Blades of Fury ist (zumindest auf iOS) nämlich das bessere Soul Calibur. Nicht nur das es das Spiel schon seit 2009 im AppStore gibt, es war seinerzeit auch so ziemlich das erste 3D Arcade Spiel für iPhone und iPodTouch und bietet selbst heute, fast 5 Jahre später, noch eine wirklich coole Optik. Natürlich etwas moderner als die Original 90er/00er Schinken - aber dennoch retrolastig genug um seinen eigenen Charme zu entfalten. Die Charaktere haben zwar andere Namen und Aussehen, aber von ihren Kampfstilen und Waffen her sind die entsprechenden Soul Calibur Charaktere schnell zugeordnert. Zudem haben sich die Macher etwas Mühe gegeben das Ganze auf TouchSteuerung Niveau zu bringen und bieten statt einfacher Mehrbuttonsteuerung gezielt Buttons für Angriff und Verteidungung an, und haben zudem auch eine reine Touchsteuerung implementiert, bei der man den Charakter durch Wischgesten steuert. Ich bevorzuge des OldSchool Feelings halber die Buttonsteuerung, welche erfreulicherweise so umgesetzt ist, das man sie auch auf den entsprechend kleinen Touchdisplays nahezu problemlos bedienen kann. Die App kostet zudem mit 4,49 Euro auch nur knapp ein Drittel des „Originals“ und ist alternativ auch im 3er Paket des „3in1 Gameloft Action Pack“ für den gleichen Preis erhältlich (zusammen mit Brothers in Arms und Heros of Sparta.) Wenn ich Bock auf SoulCalibur habe, zocke ich bisweilen deutlich lieber dieses hier, auch wenn das Original natürlich immer das Original bleiben wird.  [AppStore Link Single] [AppStore Link 3in1]
Blades of Fury (Soul Calibur Klon) Screenshots


https://itunes.apple.com/de/app/sonic-the-hedgehog/id316050001?mt=8

Sonic the Hedgedog (SEGA)

Auch wenns mittlerweile mit Sonic 4 und Sonic Jump (und anderen Sonic Spielen) wesentlich besser an die TouchDisplay Steuerung angepasste Apps des kleinen Igels von Sega gibt, den Charme des Originals haben sie imho nicht. Bei aller Pixelgrafik (Das Original erschien immerhin bereits 1991 auf dem damaligen Sega MegaDrive) und manchmal etwas hakeligen Steuerung ist und bleibt dieses hier das für mich einzig wahre Sonic Game. Egal ob auf Original Konsolen oder eben auf iOS. Ich steh und stand nie besonders auf Jump’n’Run, aber man muss dieses Spiel hier wenigstens mal angetestet haben, um zu begreifen wieso dieses Genre seinerzeit so einen massiven Hype hingelegt hat. Als das Spiel mit den ältesten Roots in dieser Vorstellung hat es außerdem einen kleinen Ehrenplatz [AppStore Link]
Sonic the Hedgedog Screenshots


https://itunes.apple.com/at/app/ultimate-mortal-kombat-3/id408072784?mt=8

Ultimate Mortal Kombat 3 (EA)

Vorweg: ihr könnt auf die Links klicken wie ihr wollt - mit einem Account im deutschen iTunes Store werden diese immer ins Leere führen :(. Mortal Kombat gehört nämlich auch 20 Jahre nach seinem Erscheinen zu den Spielen, dessen Indizierung in Deutschland nie aufgehoben wurde, was sich bis hin zu dieser iOS Umsetzung zieht. Es gibt 20 Jahre später warscheinlich deutlich brutalere Darstellungen, Spiele und Filme, dennoch hält man offenbar an der Indizierung von Mortal Kombat in Deutschland fest. Im AppStore unserer Nachbarländer Österreich und Schweiz ist das Spiel derzeit für 89 cent, bzw 1SF erhältlich. Ebenso im US Store - und warscheinlich jedem anderen Land der Welt. Es gibt sogar eine HD Version fürs iPad (4,49) Ich habe mir das Game seinerzeit mit einem US iTunes Store Account zugelegt und - Indizierung hin oder her - machen wir uns nichts vor: MortalKombat ist DAS Kultspiel aus der Konsolenzeit schlechthin. Hier über Umsetzung oder Optik zu urteilen wäre Blasphemie. Das Ganze gehört blind gekauft, basta. :-) Ich gebe zu, die Umsetzung der ganzen Finishing Moves gestaltet sich auf dem kleinen Display eines iPhone 4 deutlich schwieriger als auf dem guten alten Joypad, aber hey - ich hätts mir auch gekauft selbst wenn man es gar nicht bedienen könnte :-) Kann man in diesem Fall aber schon, inkl Multiplayer im WLAN. Finish him!   [AppStore Link]  [AppStore Link HD/iPad]
Mortal Kombat Screenshots


https://itunes.apple.com/ch/app/tony-hawks-pro-skater-2/id365383577?mt=8

Tony Hawk Pro Skater 2

Offenbar nicht mehr erhältlich ist Tony Hawk’s Pro Skater 2 - kurz THPS2. Ebenfalls ein absoluter Konsolen Klassiker. Ich hab mir das Game vor 2 Jahren ganz regulär im deutschen AppStore gekauft. Google verweist derzeit noch auf einen Link im schweizer App Store, aber anders als Mortal Kombat gibts den Titel auch dort offenbar nicht mehr. Da sich dieses Verhalten  selbst im US Store wiederfindet, muss man davon ausgehen, das der Titel komplett aus dem AppStore Sortiment genommen wurde, was wirklich schade wäre. In der Hoffnung, dass es sich nur um eine temporäre „Nicht-Verfügbarkeit“ handelt, lass ich die (alten) Links zu den Stores hier mal drin, denn das Spiel hat ebenfalls Nostalgie Potential. Die Umsetzung auf iOS entsprach ziemlich 1:1 der Konsolen Version, allerdings kam mir die Grafik bei der iOS Umsetzung etwas schwach, düster, ja geradezu farblos vor. War das auf der Konsole auch schon so? Egal, die Steuerung auf iOS ist mitunter etwas hakelig und leider nicht so elegant portiert wie bei CrazyTaxi oder Blade of Fury, aber man fummelt sich schnell wieder rein, vor allem wenn man seinerzeit auch das Original gezockt hat. Ich kann nur hoffen, daß dieses Spiel nicht für immer aus den Stores verschwunden ist und evt bald wieder den Weg zurück finden wird. Vom Klassiker und Retro Faktor her hat es dieses Spiel verdient. [AppStore Link]
THPS2 Screenshots

Donnerstag, 13. März 2014

Die besten / nützlichsten iPhone Apps 2013/14


Bereits Anfang des letzten Jahres habe ich an dieser Stelle einen Blick auf die für mich nützlichsten/ besten/ meistbenutzten Apps des Jahres 2012 geworfen. Als mir der Artikel dieser Tage mal wieder unter die Finger gekommen ist, stellte ich fest, daß einige Apps aus den damaligen Empfehlungen nach wie vor exzessiv von mir genutzt werden, andere wurden ersetzt und wiederum andere spielen gar keine Rolle mehr. Es liegt also auf der Hand: Eine aktuelle App Liste muß her! Hier nun also Vorstellungen und Empfehlungen der Apps, die im zurückliegenden Jahr in meinen persönlichen Fokus gerückt sind und 2013 zu den Dauerbrennern auf den iDevices im Haushalt gehörten und gehören. Einige der Apps aus dem Vorjahres Artikel wie Zattoo, Photosynth, Abfahrtsmonitor, StarWalk und Wunderlist finden natürlich weiterhin noch rege Verwendung, auch wenn sie hier nicht noch einmal explizit vorgestellt werden, was auch für die Apps gilt, die im Grunde zur "Standardausstattung" gehören.


Meine Top 10 (+3) Apps des letzten Jahres


https://itunes.apple.com/de/app/chrome-der-browser-von-google/id535886823?mt=8
Google Chrome
Vorweg: ich benutzte ein iPhone 4. Nicht das dies als grundsätzliche Entschuldigung herhalten soll nicht etwa auch Safari als Browser nutzen zu können - aber seit einigen Monaten hat Chrome bei mir Safari als Standardbrowser komplett abgelöst. Das liegt nicht nur daran, dass Chrome auf dem betagten iP4 einen Tick schneller startet, sondern vor allem auch daran, daß mir mit Chrome Funktionen zur Verfügung stehen, die ansonsten nur iPhone 4S Usern und aufwärts vorbehalten sind. Chrome verfügt nämlich über eine Spracheingabe (und auch Ausgabe) die ähnlich wie Siri funktioniert. Ja, manchmal bin ich tippfaul, da will ich meinen Suchbegriff einfach nur sprechen. Und ja, ich freue mich wenn ich die Ergebnisse ebenso aufbereitet serviert bekomme. Da Apple das iP4 in dieser Hinsicht außen vor lässt, empfinde ich Chrome geradezu als Beweis dafür, wie gut Spracheingabe auch auf diesem Gerät funktionieren kann. In diesem Fall bin ich der Datenkrake geradezu dankbar einen Browser zur Verfügung zu stellen, der den Verzicht auf Siri etwas verschmerzen lässt.  [AppStore Link]


https://itunes.apple.com/de/app/camera+/id329670577?mt=8Camera+
Wo wir schon mal bei „Ersatz“ Apps sind, hier meine entsprechende Foto Standard App. Camera+ sollte im Grunde nicht mehr vorgestellt werden müssen. Es ist IMHO die beste Foto App im Store. Allein die getrennte Fokus und Belichtungssteuerung ist ein Killerargument, der Bildstabilisator ein weiteres. Mit keiner App kann ich bessere Fotos schießen als mit dieser, dazu Belichtungswerte im Blick, verschiedene einstellbare Auflösungen etc - wem das nicht reicht, der findet hier auch noch Bearbeitungsmöglichkeiten mit unzähligen verschiedenen Foto Szenen, sowie eine umfangreiche Effekt und Filtersammlung, die jegliche Zusatz App wie Instagram oder anderen Quark nahezu überflüssig macht. Die Foto App schlechthin. Der Preis variiert gelegentlich, aber auch bei den aktuellen 1,79 ist Camera+ jeden Cent wert!  [AppStore Link]


https://itunes.apple.com/de/app/phone-drive/id431033044?mt=8Phone Drive
Mit Phone Drive steht eine Dokumenten Verwaltung zur Verfügung, die es erlaubt drahtlos Daten aufs Gerät zu laden und von A nach B zu transportieren und somit als quasi USB Stick Ersatz fungiert. Die App lässt via Browserinterface Daten aufs iPhone laden und diese von dort auch wieder freigeben. Für einige Dateitypen gibt es integrierte Viewer Funktionen, einen Audioplayer etc. So soll nochma einer sagen, man könne auf iPhones z.B. keine Musik tauschen *hüstel … es ist ja schließlich keiner gezwungen den iOS internen Player zu benutzen. Einfach in Phonedrive laden und von wo auch immer und an wen auch immer auf die gleiche Weise weitergeben. Es lassen sich zudem Playlisten erstellen und einfache Dateiverwaltungsaufgaben in der App vornehmen. Die App bietet Zugriff per http, ftp, DropBox und automatischen iOS <-> iOS Transfer der ähnlich wie AirDrop funktioniert. Eine schnelle Lösung für den schnellen Datentransfer. Die Vollversion gibts je nach Angebotslage auch schonmal gratis und pendelt ansonsten zwischen 89 cent und 1,79 [AppStore Link]


https://itunes.apple.com/de/app/aceplayer-leistungsstarken/id463242636?mt=8
AcePlayer
Ebenfalls zum schnellen dateitausch geeigent, aber vor allem mein Standard Videoplayer. Ich habe mich lange durch alle möglichen Player probiert, von Goodplayer, AVPlayer, oPlayer, infuse, VLC und wie sie alle heißen - und lande doch immer wieder bei AcePlayer, auch wenn es der Player mit der wohl hässlichsten Standard GUI von allen ist,- aber die Funktionalität reißt alles wieder raus. Vor allem seit es seit ein paar Monaten wieder einen auf der Website beschriebenen AC3 Workaround gibt, mit dem der Anbieter offenbar die Lizenzquerelen mit der Dolby Group umgehen konnte. AcePlayer spielt nahezu alles was einem an Videoformaten unterkommen kann - und das ruckellos selbst als Stream übers WLAN. Dabei kann man sowohl auf uPnP und DLNA Server im Netzwerk zugreifen, aber auch auf FTP und SMB Freigaben. Bei Bedarf lassen sich die Dateien nicht nur streamen sondern direkt für Unterwegs aufs Device laden und dort in Wiedergabelisten für Audio und Videodaten organissieren. Die App gibts gelegentlich mal in einer Gratis Aktion, sonst für 2,69 [AppStore Link]


https://itunes.apple.com/de/app/8mm-vintage-camera/id406541444?mt=8
8mm Vintage Camera
Die App habe ich getestet nachdem ich gelesen habe, daß für irgendeinen Doku Film der zudem im Kino lief (leider ist mir der Titel entfallen) auf diese App zurückgegriffen wurde, nachdem bei den Dreharbeiten das 8mm Filmmaterial ausgegangen ist und man zu weit von möglichen Nachschubquellen entfernt war. Die App macht also genau das was der Name verspricht: Gefilmt wird im 8mm Vintage Look, wobei aus verschiedenen Kamera und Objektiv Verhalten gewählt werden kann. Das Ganze macht die App offenbar so gut, das das Ergebnis sogar mit echten 8mm Aufnahmen gemischt im Kino gezeigt werden kann. Auch hier habe ich schon einige ähnliche Apps durchprobiert und muß zugeben, dass diese hier von den Möglichkeiten und Ergebnissen her in der Tat am überzeugensten ist. [AppStore Link]


https://itunes.apple.com/de/app/rowmote-remote-control-for/id300265786?mt=8
Rowmote
Was waren das für Zeiten, als iMacs und MacBooks mit IR Fernbedienung geliefert wurden und entsprechend bedient werden konnten. Rowmote bringt das Prinzip in die Neuzeit und erlaubt das Fernsteuern des Rechners per übersichtlicher Fernbedienung im heimischen Netzwerk. Laut, Leise, Start, Stop, vorwärts, rückwärts sind die Hauptfunktionen, die bei Playern jeglicher Art funktionieren. Zudem hat man Zugriff auf eine Art Taskmanager, womit zwischen Apps gewechselt werden kann, sowie sich Fenster öffnen und schließen und sogar Programme gestartet und beendet werden können. Sehr elegant, schlank und unkompliziert gelöst. Bei ist Rowmote mir quasi täglich im Dauereinsatz. [AppStore Link]


https://itunes.apple.com/de/app/vlc-remote/id297244048?mt=8
VLC Remote
Und wo wir schonmal bei Fernbedienungen sind, hier ein Klassiker der bereits im Vorjahr Erwähnung fand. Die beste Fernbedienung für VLC die es gibt. Die meisten anderen kranken an einem fürchterlichen UI, diese hier ist eine optische Wohltat und bietet zudem den wohl größten Funktionsumfang aller VLC Fernbedienungen im Store, was bis hin zu möglichen Equalizer Einstellungen geht. Wer immer an seinem Rechner (ob win oder mac) VLC als Default Video Player betreibt, wird diese App lieben und nicht mehr auf sie verzichten wollen. Selbst der hohe Preis von immerhin 4,49 ist schnell zu verschmerzen, vor allem wenn man sich einmal die Alternativen angetan hat. [AppStore Link]


https://itunes.apple.com/de/app/runtastic-road-bike-pro-gps/id468429333?mt=8
Road Bike Pro
Wiederholungstäter Nummer 2 ist Runtastics Road Bike in der Pro Version, die es immer mal wieder in Gratis Aktionen zum abstauben gibt, die aber auch die 4,99 wert sind, der Preis den man jenseits von Angebotstagen berappen muß. Als Gegenwert gibts einen umfangreichen Fahrrad Computer / Fitness Trainer / Streckenauswertung und Trainingsunterstützer in einem. Passionierte Radfahrer werden früher oder später eh bei dieser App landen, die sich zudem auch noch für andere Fitnessaktivitäten, wie Joggen, Laufen etc nutzen lässt. Livetracking, Kartenapp - alles inklusive. [AppStore Link]

 

https://itunes.apple.com/de/app/navigon-europe/id320279293?mt=8
Navigon
Ebenfalls Dauerbrenner: Navigon. Ich weiß, ist auch scheißenteuer das Ganze, aber imho das beste Navi rundum Paket. Am besten also mal ne handvoll iTunes Geschenk Rabatt Karten kaufen und dann zuschlagen wenn die App bei 69 Euro ist, was relativ oft vorkommt. Und schon hat man bis zu 30 Euro gespart. Dann aber gleich die Europa komplett Version nehmen. wenn schon, denn schon. Ja es gibt auch preiswerte, gar Gratis Navi Möglichkeiten - und zudem eine mit Sygic, TomTom, Bosch und wie sie alle heißen, große kommerzielle Konkurrenz. Für mich ist Navigon dennoch die klare Nummer 1, sowohl in Optik, Handhabung und Zuverlässigkeit was Routenplanung betrifft. Mittlerweile habe ich mich sogar mit Zusatzfunktionen wie der Glympse Integration angefreundet und benutze diese regelmäßig um bei längeren Fahrten den Wartenden am Zielort einen Überblick in Echtzeit zu verschaffen wo ich gerade stecke. [AppStore Link]


https://itunes.apple.com/de/app/soundhound/id284972998?mt=8
SoundHound∞
Im ernst Leute,- lasst mich mit eurem Scheiß Shazam in Ruhe. SoundHound ist dem sowieso überlegen, und das vor allem wegen der Möglichkeit Songs auch selbst gesungen, gesummt oder gepfiffen zu erkennen. Die ∞ Version gibts dann und wann auch als Aktion gratis, doch selbst die in der Regel offiziellen 5,99 für die Vollversion (es gibt auch eine grundsätzlich Gratis Variante) sind jeden Cent wert. Allein schon was den Unterhaltungswert angeht wenn man die „Ich summe einen Song“ Option als kleines Gesellschaftsspiel aufpimpt ^^. [AppStore Link]


https://itunes.apple.com/de/app/toxfox-der-kosmetik-check/id665200272?mt=8
ToxFox
Sie darf mittlerweile bei keinem Einkauf mehr fehlen, die App des BUND, welche kosmetische Artikel jeder Art, von der Zahnpasta über Shampoo bis zum Deo nach der Verwendung von giftigen Stoffen oder Hormonellen Zusatzsstoffen ausweist. Einfach Barcode scannen und staunen was die tolle Kosmetikindustrie einem da so alles als Alltagsmittel unterjubelt. ToxFox hat mein Einkaufs,- und Konsumverhalten tatsächlich beeinflusst, da kommt mir nix mehr in den Einkaufswagen was zweifelhafte, schädliche und in manchen Ländern gar verbotene Inhaltsstoffe enthält. Gratis. [AppStore Link]


https://itunes.apple.com/de/app/vogelstimmen-trainer-nature/id311042698?mt=8
Vogelstimmentrainer
Bei der App auf ein Aktionsangebot zu warten scheint hoffnungslos. Man kann sich eine limitierte Gratis App laden, die Vollversion allerdings gibts seit Jahren ohne Preissenkungen für harte 9,99. Dafür gibts aber die ultimative Sammlung von heimischen und benachbarten Vogelarten, samt Beschreibung, mehrerer in der App abspielbarer Ruf und Gesangsaufnahmen und kleinem Quiz. Der stolze Preis wird durch den wirklich überragenden Umfang und Inhalt jederzeit gerechtfertigt. Klar, 5-6 Euro würden es warscheinlich auch machen, aber bei allen anderen ähnlich gearteten Apps die ich getestet habe, hat diese hier einfach die Nase vorn und darf bei keinem Wochenende im Garten, Urlaub oder sonstigen Aktivitäten in der Natur fehlen. Ein klares Muß für Natur und Vogelfreunde. [AppStore Link]


https://itunes.apple.com/de/app/threema/id578665578?mt=8
Threema
Jaaaaa, Threema gibts nicht erst seit Facebook WhatsApp gekauft hat, sondern ist bereits seit letztem Jahr im Store erhältlich und seit Spätsommer bei mir im Einsatz, auch wenn ein halbes Jahr lang mit nur einem einzigen Kontakt. Seit der WA Übernahme durch FB allerdings ist meine Kontaktliste geradezu explodiert und zählt mittlerweile gut 20 Adressaten. Das sind mittlerweile genausoviel, wie Personen mit denen ich früher ge“whatsappt“ habe. Von daher ist Threema mittlerweile der einzige Messenger auf meinem iPhone und bietet mir alles was ich brauch und seit ein paar Wochen eben auch jeden, mit dem ich auf diese Weise gern kommunizieren will. Danke Facebook, das du mir nach langem Warten meine Threema Kontakte so reichlich befüllt hast - eine Leistung die nichtmal der NSA Skandal letztes Jahr geschafft hat :-) [AppStore Link]



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(Achtung: AdBlock verhindert u.U. das Anzeigen des Widgets an dieser Stelle. Wer hier nichts sieht, sollte das mal deaktivieren ^^)





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Siehe auch Artikel: Die besten / nützlichsten Apps des Jahres 2012

Samstag, 1. März 2014

WhatsApp Nachwehen: Threema vs. Telegram

Der Kampf um die Thronfolge

Die Wechselwilligen haben offenbar gesprochen. Sowohl medial als auch „gefühlt“ gehen im Umfeld von Foren und Bekannten Threema und Telegram zumindest im deutschsprachigen Raum als die Sieger unter den Usern hervor, die ihre geballte Datenflut nicht einem einzigen Anbieter überlassen wollen. Objektiv betrachtet probieren die Leute wohl zuerst mal Telegram aus, vor allem auch weil die App - nennen wir es wie es ist - GRATIS ist. Das sorgt für eine entsprechende rasante Verbreitung (zumindest was Erstinstallationen angeht) unter einer Klientel die z.B. noch nie einen Bezahl Account, nichtmal auf Guthaben Basis, besessen hat und mehr oder weniger nur Gratis Apps lädt. Eine Vielzahl derer trifft man auf der Android Plattform, und/oder unter vor allem jugendlichen Smartphone Benutzern.
Ich will den Leuten gar nicht absprechen wenn sie sich für Telegram aufgrund persönlicher Vorlieben oder Verbreitung im Bekanntenkreis entschieden haben. Soll jeder nutzen was er will - aber im aktuellen Fall ist vielerorts ein Glaubenskrieg entfacht der „argumentativ“ gesehen so hanebüchen geführt wird, daß einem in den Kommentaren etlicher Newsseiten nur noch gesammelter, himmelsschreiender Schwachsinn entgegenschlägt, wenn es darum geht die eigene,- als grundsätzlich und unabstreitbar „bessere“ Wahl zu rechtfertigen. Was da einige Telegram Verfechtern sich selbst und potentiellen Mitlesern die Taschen vollhauen... Dabei ist Telegram natürlich nicht automatisch und schon gar nicht grundsätzlich „die bessere" Wahl. Warum?

OpenSource
NEIN! Auch wenn es noch so sehr propagandiert wird (und auch die Medien hier leider nicht genug differenzieren) Telegram ist nicht OpenSource (mal davon abgesehen das dieser Umstand nicht per se ein Qualitäts-, und schon gar kein Sicherheitsmerkmal ist!) Genaugenommen sind mit dem verwendeten Protokoll und der API nur rudimentäre Teile von Telegram Open Source. Mit der gleichen Argumentation könnte man auch Threema als Open Source bezeichnen, denn die Verschlüsselung verwendet die quelloffene und angesehene NaCl Bibliothek.

Verschlüsselung

Die Threema Lösung ist unter Kryptographie Experten anerkannt, die angewandte sogenannte asymmetrische Kryptographie entspricht mindestens der Stärke von RSA mit 2048 Bits. Bei Telegram können zwar Nachrichten verschlüsselt asugetauscht werden, aber die wilde Mischung innerhalb von MTproto wird von etlichen Experten kritisch hinterfragt und zudem als „veralteter Murks“ bezeichnet. Zudem werden Nachrichten nicht standardmäßig end-to-end verschlüsselt ausgetauscht.

Sicherheit
Es sind mittlerweile eine Vielzahl Fälle bekannt, daß der von Telegram verschickte Bestätigungscode gar nicht eingegeben werden muß um die App zu starten. Dieses Verhalten kann ich zumindest bei einem Test unter Android bestätigen. Ob das nur Einzelfälle oder grundsätzlich möglich ist lässt sich mangels weiterer Testobjekte nicht sagen, Vertrauenserweckend ist das jedenfalls nicht, da die Funktion somit entweder schlampig programmiert oder im schlimmsten Fall nur eine Atrappe ist um mit vorgegaukelter Sicherheit zu punkten.
 Zudem ist das Telegram Protokoll nachweislich anfällig für sogenannte „man-in-the-middle“ Attacken, was bei Threema aufgrund der asynchronen End-to-End Verschlüssung faktisch ausgeschlossen werden kann.

Datenschutz
Laut der eigenen in den FAQ nachlesbaren Datenschutzerklärung sollte die Telegram App explizit um Erlaubnis fragen wenn das eigene Adressbuch ausgelesen und mit dem Nutzerbestand online abgeglichen werden soll. In der Praxis passiert das nicht. Im Gegenteil, die Nutzung von Telegram erfordert zum Teil zwingend, daß (wie auch bei WhatsApp) das komplette Adressbuch auf den Server des Anbieters geladen wird.
Bei Threema steht es dem Nutzer frei ob er gar keine Daten, seine Telefonnummer oder seine eMail Adresse freigeben will. In jedem Fall betrifft das aber nur die jeweils eigenen Daten.  Diese werden zudem nicht als Klartext sondern in Form von Hashwerte beim Anbieter gespeichert. Die Daten des restlichen Adressbuches werden gar nicht fest gespeichert. Wie funktioniert nun aber der Kontakteabgleich, der auch bei Threema halb automatisiert möglich ist?
Wenn ich Threema z.B. erlaubt habe meine Telefonnummer zu speichern um von anderen „gefunden“ zu werden, dann wird diese dort als Hashwert hinterlegt. Hat jetzt jemand meine Telefonnummer in seinem Adressbuch und er stößt die „Aktualisierung“ der Kontaktliste an, dann wird der Hashwert aus seinem Adressbuch quasi "on-the-fly" (ähnlich mit dem Verfügbarkeitscheck in iMessage) in den Arbeitsspeicher des Threema Servers geladen, und dort in Echtzeit nach einem etwaigen gespeicherten Hashwert abgeglichen. Im Falle einer Übereinstimmung gibts das Ganze als Eintrag in der Threema Kontaktliste zurück. Ganz ohne das hierfür der Inhalt des Adressbuches auf dem Threema Server dauerhaft gespeichert werden muss.

Geschäftsmodell

Bei einer App die um die 1,70 kostet sollte das Geschäftsmodell auf der Hand liegen. Welches Geschäftsmodell aber verfolgt eine Gratis App? Reine Nächstenliebe? Kaum. Wenn man weiß dass hinter Telegram die Betreiber eines großen Social Networks stecken, sollte das Geschäftsmodell klar sein. Daten, bzw die Verbindung von Daten und deren Inhabern zueinander.

Vertrauensfrage

Oft gelesen: Telegram wäre ja so transparent. Aha. Die Daten liegen auf irgendeinem russichen Server. Die Macher selber pflegen in Foren und bei Nachfragen einen bisweilen agressiven Ton. Auf gezielte Nachfragen wie z.B. der zusammengewürfelten Verschlüsselungstechnik, oder das nicht-einhalten der eigenen Datenschutzerklärung bekommt man keine, oder nur ungenaue Antworten. Die Threema Server stehen in der Schweiz, die Programmierer sind bekannt und zudem recht kommunikativ und gesprächsbereit, die Geschäftsform und das Geschäftsmodell sind erkennbar, die rechtlichen Grenzen und Datenschutzbestimmungen nachvollziehbar.

Fazit
Stiftung Warentest hat vor einigen Tagen die WhatsApp Alternativen in Punkto Datenschutz getestet und kam zu dem Entschluß das Threema (Platz 1) vor Telegram (Platz 2) liegt. Ich frage mich bisweilen wie Telegram anhand der erwähnten Umstände überhaupt so weit vorn liegen kann!?
Von der Funktionalität her nehmen sich beide nicht viel. Telegram sieht halt nahezu 1:1 aus wie WhatsApp, was für umgewöhnungsfaule noch als "pluspunkt" gewertet wird. Wer kein Geld für einen Messenger ausgeben kann oder will, der soll meinetwegen ruhig Telegram benutzen, könnte aber im Grunde auch gleich bei WhatsApp bleiben und sollte zumindest nicht die „Sorge um seine Daten“ als Wechselgrund vorschieben - und schon gar nicht als Argument im Vergleich zu Threema. Wenn es denn eine „Sicherheit“ in Zeiten von Internet, Smartphones und NSA Skandalen gibt, dann ist Threema jedenfalls unzweifelhaft die sicherere und auf jeden Fall die seriösere Wahl. Dafür aber eben nicht kostenlos. Wer aber nicht bereit ist mal die 1,70 zu investieren, der ist in dieser Diskussion sowieso falsch. Ich habe in diesem Zusammenhang dieser Tage in einem Forum einen passenden Wortwechsel gelesen, mit dem ich hier schließen möchte:

A: Ich sehe nicht ein warum ich meine Freunde zwingen soll eine App für 1,70 zu installieren, nur um mit mir kommunizieren zu können wenn sie das mit WhatsApp oder Telegram auch gratis können.

B: Siehste, und ich sehe es nicht ein warum ich selbst, oder meine Freunde gezwungen werden sollen sich eine Gratis App zu installieren, welche meine und ihre Daten irgendwo auf einen Server lädt, dort auswertet, verwendet und sich dabei nicht um Datenschutz oder Privatsphäre schert.

Weiterführende Links:
=> Threema im AppStore für iOS kaufen
- Weird Encryption Apps: Telegram
- Hacker News: Telegram Discussion
- Mac & Apps: Threema oder nicht Threema ...

Donnerstag, 20. Februar 2014

Threema oder nicht Threema …

Facebook kauft WhatsApp - ein Grund zu wechseln?

Gründe WhatsApp den Rücken zu kehren gibt es viele, dafür bedurfte es gar nicht des Kaufs durch Facebook. Allerdings kümmert nicht jeden die Verschlüsselung von Kommunikation, ganz einfach weil man selten wirklich „brisante“ Daten über einen Messenger austauscht. Auch das Übermitteln der Telefonnummern mag nicht elegant sein, gehört (und bedingt) aber nunmal die Grundfunktionalität von WhatsApp. Und nein, außer der reinen Übermittlung der Nummer gibt es bis heute auch keine Beweise für sonstigen Datenaustausch, auch wenn man das WhatsApp gern nachsagt. Weder konnte bis heute nachgewiesen werden dass WhatsApp irgendwas sonst aus dem Adressbuch überträgt, noch wurde jemals ein Fall bekannt, dass WhatsApp die so gewonnenen Daten irgendwie, an irgendjemanden „verkauft“ hat. Bis eben heute. Der Käufer: Facebook. Was immer WhatsApp auf seinen Servern gespeichert hat gehört jetzt dem großen "F". Genau die Konstellation ist es, die unruhig werden lässt. Klar, das Ganze erscheint noch lange nicht so dramatisch wie die theoretische (und praktische) Datensammlung von Google, allerdings macht es das nicht weniger pikant.

[...] Selbst wenn sich für die User nach außen hin nichts ändert und beide Plattformen/Apps eigenständig bleiben - Im Hintergrund werden zur reinen Auswertungen die beiden Datenbanken zusammengeschmissen und abgeglichen [...]

Das Problem sind gar nicht so sehr die Inhalte der Kommunikation, sondern die Verknüpfung der Daten und in welcher Beziehung sie zueinander stehen. Quasi genau das, was Facebook von jeher ausgezeichnet hat und dort einst das Kernanliegen war: Wer kennt wen, kennt noch wen, kennt eventuell mich und kann/will/soll mit mir entsprechend verknüpft werden. Allein die Freunde-, oder Seitenempfehlungen auf Facebook lassen manchmal erahnen wie effizient die Software im Hintergrund arbeitet und treffende Zusammenhänge erstellt, ohne es eigentlich „wissen“ zu können. Da mochte man Facebook schon gar nicht mehr seine Telefonnummer mitteilen, weil einem das Ganze suspekt genug war. Jetzt aber bekommt Facebook Zugriff auf eine halbe Milliarde Telefonnummern. Möglicherweise im Kontext mit Verknüpfungen welche Nummern aus den Kontaktdaten von anderen Nummern stammen. Man stelle sich diese Information gepaart mit dem, was Facebook bereits jetzt in der Lage ist an (meist spekulativen, am Ende aber errechneten und überraschend zutreffenden) Zusammenhängen zu erstellen, vor.
Selbst wenn sich für die User nach außen hin nichts ändert und beide Plattformen/Apps eigenständig bleiben - Im Hintergrund werden zur reinen Auswertungen die beiden Datenbanken zusammengeschmissen und abgeglichen. Es wäre zumindest reichlich Naiv davon auszugehen das dies nicht geschieht, selbst wenn es keine offensichtlichen Änderungen gibt. Fehlende Verschlüsselungen hin oder her, aber ich weigere mich hinzunehmen, daß alles was ich auf den unterschiedlichsten Plattformen veranstalte zu einem einzigen „Mega Account“ zusammengefasst wird und Plattform,- Geräte,- und Diensteübergreifend ein nahezu umfassendes Profil von mir erstellt wird, welches mich am Ende besser kennt als ich mich selbst. Ich habe mich ja schließlich bewusst für unterschiedliche Komunikationsplattformen für unterschiedliche Zwecke entschieden.

[...] Ja ich benutze auch Facebook. Aber ich kommuniziere dort mit ganz anderen Leuten als per SMS, Telefon oder eben Messenger. Meine Kontakte speisen sich auf den unterschiedlichen Plattformen und Diensten aus zum Teil komplett unterschiedlichen Lebensbereichen - und das soll auch so bleiben [...]

"Das ist mein Tanzbereich und das ist dein Tanzbereich"

Ja ich benutze auch Facebook. Aber ich veröffentliche da zum einen nicht "mein Leben", sondern eben nur bestimmte Sachen und zum anderen kommuniziere ich dort mit ganz anderen Leuten als per SMS, Telefon oder eben Messenger. Meine Kontakte speisen sich auf den unterschiedlichen Plattformen und Diensten aus zum Teil komplett unterschiedlichen Lebensbereichen - und das ist gut so - und soll vor allem auch so bleiben!
Mir gehts nicht darum, den einen oder anderen Dienst pauschal zu verteufeln, es ist das Zusammenbringen unterschiedlicher Daten was mir missfällt, weil ich diese bewusst und *aus Gründen* auf verschiedene Anbieter verteilt habe. Nicht weil Facebook per se böse ist, ich nun ein bockiges Kind bin und deshalb aus Trotz mein WhatsApp lösche. Da FB aber nunmal WA gekauft hat muss ich halt persönlich umdisponieren. Ich werde also meine WhatsApp Kommunikation in Zukunft versuchen nahezu komplett abzustellen und letztendlich meinen Account dort löschen. Das WhatsApp meine Telefonnummer und die meines Adressbuches hat - sei es drum. Aber eine tote, auf diesem Dienst inaktive Nummer ist am Ende nur noch genau das. „Irgendeine Nummer“. Ob diese Nummer mal irgendwann mit irgendwem kommuniziert hat ist wirtschaftlich gesehen uninteressant, mit der Vergangenheit kann man in den seltensten Fällen Geld verdienen. Aber wenn eine Nummer aktiv betrieben wird, dazu in Kontext mit anderen gebracht werden kann, von denen wiederum ein großer Teil auch bei Facebook hinterlegt ist, dann eröffnet das Möglichkeiten, die einen mit nur etwas Phantasie erahnen lassen, warum dem guten Mark dieser Deal 16 Milliarden wert gewesen ist.

Threema der Heilsbringer?

Natürlich nicht, denn es gibt keine Garantie das Threema jetzt für alle Ewigkeiten eine moralisch weiße Weste tragen wird, aber wenn der Dienst nächstes Jahr von weiß der Geier wem gekauft wird und mir das nicht passt, oder sonstwelche Sachen ans Tageslicht kommen, dann wird sich halt der nächste Anbieter finden. Mir gehts wie gesagt auch nicht darum, zwingend einen Dienst nutzen zu müssen der nicht in einem Land der „Five Eyes“ beheimatet ist. Das ist im Falle von Threema zwar schön, aber niemand weiß ob es praktisch etwas nützt wenn mal irgendwelche Männer in schwarzen Anzügen vor der dortigen Tür stehen. In diesem Zusammenhang mag dann zwar auch die End-To-End Verschlüsselung von Threema nicht zu verachten sein, aber wer weiß  schon ob sich das am Ende nicht doch alles irgendwie entschlüsseln lässt. Und trotzdem wird Threema mein vorläufig auserkorener WhatsApp Nachfolger sein. Das meine Kontaktliste innerhalb eines Tages von 1 auf 6 angewachsen ist, stimmt für dieses Vorhaben einigermaßen optimistisch und einen geeigneteren Nachfolger sehe ich derzeit für mich nicht. Zum einen hat Threema einen ähnlichen Funktionsumfang wie WhatsApp. Nur in schön und vor allem *schnell*. Und was gibt es sonst so? Viber? Come on, seriously? Hat mal jemand einen Blick in die Nutzungsbedingungen von Viber geworfen? Da fragt man sich doch, warum überhaupt wechseln? Gut, dann wäre die Frage beantwortet. Line? Hm, nee eher nicht. Telegram? Okay, zumindest "teilweise" (?!) OpenSource Und natürlich auch ohne böse Absichten. Und gaaanz sicher *hüstel. Gehört zwei russischen Neumilliardären. Ich weiß nur leider nicht warum ich denen mehr vertrauen soll als einem schweizer Programmierer, zumal Telegram vom Aufbau her ein nahezu 1:1 WhatsApp Klon ist und auch funktionell einige „Fehler“ seines Vorbilds übernommen hat. Die Verschlüsselung wird unter Experten zudem weitestgehen als Murks bezeichnet, und die App zeigt bisweilen merkwürdiges Verhalten was Erlaubnisse und Rechte angeht und sollte daher mit Vorsicht zu genießen sein. (Siehe hier) Und reine Messenger wie Skype, ICQ etc die nur mit reinen Accountnamen funktionieren will ich nicht auf einem Smartphone dauerhaft betreiben. Ein SMS/MMS Ersatz soll dort auch genau das sein.

[...] Aber mal ehrlich: Welcher normale User kann einen ihm vorliegenen (Open)Source Code lesen *und* verstehen ?[...]

Landen wir also wieder bei Threema. Warum eigentlich auch nicht? Achja, ich vergaß. Es ist nicht Open Source. Gaaaaaanz böse sowas. Man muss sich dann ja drauf verlassen was der Programmierer sagt. Aber mal ehrlich: Welcher normale User kann einen ihm vorliegenen (Open)Source Code lesen *und* verstehen? 50%? 10%? Oder doch eher 1% Warum ist das nun „sicherer“? Hier muss ich ebenso „Dritten“ vertrauen, die mir irgendwie bestätigen das der Code okay ist. Kann ich das selber nachprüfen? Eben. Ohne Programmierkenntnisse eher nicht. Zumal Closed Source nicht per se schlecht ist (außer vielleicht in den Augen einiger verbohrter Nerds). Und zuletzt bleibt immer noch die Frage nach dem Geschäftsmodell: Eine App die 1,79 kostet hat eins. 10000 Leute kaufen die App, macht ~12000 Euro für den Entwickler. Was ist das Geschäftsmodell der Gratis Apps (außer in-App Purchases für buntere Smileys?). Die reine Menschenfreude?

(K)eine Frage des Preises

Mir ist übrigens klar, das Threema bei dem Preismodell nie und nimmer die die Verbreitung von WhatsApp finden wird, dazu besteht die Klientel ganz einfach aus nahezu jedem SmartPhone Benutzer. Wer einmal in einer deutschen Großstadt frühmorgens im Schulverkehr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs war, wird bestätigen können, daß dort Horden von Schülern mit Smartphones ausgestattet unterwegs sind. Die wenigsten von denen dürften über einen Bezahl Account in einem AppStore verfügen, und somit landet auf vermutlich hunderttausenden, wenn nicht Millionen Geräten warscheinlich nie eine App die Geld kostet. Das war und ist der Doorbreaker für WhatsApp und Co. Mir persönlich ist das Ganze aber dennoch 1,79 wert. Ich gebe zu, ich habe auch wenig 14 jährige Schüler in meinem Kontakte Kreis. Die Frage nach "Threema oder nicht Threema" habe ich für mich selbst längst beantwortet: THREEMA! 


https://itunes.apple.com/de/app/threema/id578665578?mt=8

https://play.google.com/store/apps/details?id=ch.threema.app&hl=de






Weiterführende Links:
- Threema Website
- Threema FAQ
- Threema Encryption Validation

- Wikipedia: Threema


Stern: Warum Threema das bessere Whatsapp ist 
Zeit: Weg von WhatsApp - aber wohin?
Focus: Facebook kauft Whatsapp: Aber jetzt kommt Threema!