Im Großen und Ganzen empfinde ich im Alltag den Umstieg als weit weniger spektakulät als befürchtet und übrig bleiben im Grunde nur Verbesserungen. Solange nicht alle App-Entwickler plötzlich ihre Programm Icons auf "flach" anpassen muss man nichtmal beim Anblick seines Homescreens (bis auf die OS eigenen Icons und das komische neue "Dock") sonderlich viel Umgewöhnung hinnehmen. iOS7 gewinnnt aber einiges an praktischer Funktionalität dazu, für die es zuvor entweder noch eines Jailbreaks bedurfte, oder aber bisher noch keine zufriedenstellende Lösung gab. Beim iPhone 4 scheint man im Zusammenhang mit dem neuen System jedoch auf einige Gimmicks verzichten zu müssen, die warscheinlich auch in der finalen Version nicht enthalten sein dürften. Zum Beispiel zeigt sich das Kontrollcenter nicht im halbtransparenten Lutschebonbon Look, sondern bisher in einem recht faden grauen Overlay. Nicht wirklich schön, aber funktionell identisch und im Grunde gewöhnt man sich selbst daran.
Die optischen Defizite - so man sie nach wenigen Tagen überhaupt noch als solche zur Kentniss nimmt - werden von vielen kleinenund praktischen Neuerungen aufgewogen. Und sei es nur anhand des Beispiels des Trafficverbrauchs im mobilen Datennetz. in iOS7 kann man nicht nur einzelne Apps von der mobilen Datennutzung ausnehmen, man erhält auch einen praktischen Überblick, welche Apps und Dienste denn eigentlich wieviel Daten verbrauchen, um so eventuelle Trafficfresser zu entlarven. Hier rangiert bei mir, nach der Foto App mit 30 MB, über die ich allerdings dieser Tage besonders aktiv Bilder in diverse Fotostreams verteilt habe, Facebook ganz weit vorn - und das obwohl ich nun nicht zu den dauer-Facebookern gehöre. Schon gar nicht auf meinen mobilen Devices. In den zwei Wochen Test kamen trotzdem gut 20 MB zusammen, gefolgt von Safari mit knapp 12 MB, dem Sport1.fm Stream zum Zweitligaauftakt und einigen Systemdiensten von insgesamt 15MB, welche allesamt auch nochmal extra samt ihres Datenverbrauchs aufgelistet werden.
Für jeden, der nicht unendlich Datenvolumen zur Verfügung hat ein wirklich praktisches Feature im neuen iOS, welches bisher in der bisherigen Berichterstattung nur wenig Beachtung fand.
Bereits mit Beta 3 läuft mein iP4 im Alltag ziemlich stabil. Bis auf ein paar grafische Fehler in Camera+ konnte ich bisher auch jede meiner installierten Apps schon mit der Beta nutzen. Gelegentlich (so alle 2 Tage) beendet sich mal eine App, lässt sich dann aber im zweiten Versuch meist problemlos verwenden. Das ganze fühlt sich ein bisschen an wie ein gejailbreaktes iPhone, mit ner handvoll Performance Wacklern, die aber in diesem Beta Stadium schon erstaunlich gering sind. Ich habe mich nach 2 Wochen Betatest auch schon ziemlich oft dabei ertappt, Familienmitgliedern und Bekannten auf iOS6 in einigen Situationen erklären zu müssen das sie dies oder jenes (noch) nicht können.
Uns erwartet ein mit Sicherheit sehr durchdachtes und ausgefeiltes neues System, mit vielen kleinen funktionellen Leckerli und ich bin ziemlich sicher, das selbst der Aufschrei nach dem alten Design keine 2 Wochen nach VÖ von iOS 7 überleben wird. Da können die Icons noch so hässlich sein - das System an sich weiß das zu kompensieren. Ich bin darüberhinaus sehr gespannt was sich in den kommenden Betas noch ändern wird. Bisher war das Aussehen von Ordnern z.B. in jeder Beta anders und auch an Schriften und anderen Details gabs Veränderungen. Nach den bisherigen zwei Wochen sehe ich aber ebreitzs jetzt keinen Bedarf mehr mit dem iP4 nochmal zu iOS6 zurückzuswitchen und sehe dem finalen Release im Herbst erwartungsvoll entgegen.
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